Das Jahr beginnt mit einem kleinen Exkurs in die bizarren Untiefen der Shot Gun Szenarien aus dem Fairfield Project: My Big Fat Deep One Wedding! Dieser jährliche Abenteuerwettbewerb hat schon so viele tolle, abgefahrene und kreative One Shots hervorgebracht, dass man einen Besuch nur dringend anraten kann. Aber zurück zur Hochzeit ...
Das Szenario wirft die Agenten unvermittelt in eine Hochzeitsfeier ... mit Tiefen Wesen ... in einem Ferienressort ... mit vielen Schusswaffen ... und Alkohol ... und einer der Agenten ist der Bräutigam/Braut. Klingt abstrus und ist es auch.
Für Eskalationspotential ist also gesorgt. Dem Szenario fehlt in der Originalfassung allerdings ein wenig Material zum Spielen. Daher im Folgenden ein paar Änderungen und Ergänzungen.
Setting
Das Setting spielt normalerweise in der Gegenwart, ich fand es aber mit ein wenig zeitlichem Abstand deutlich plausibler. Daher - und weil es zu Weihnachten The Fall of Delta Green gab - erschien 1970 gut geeignet. Zumal nach dieser Aktion das Programm wirklich verboten gehört.
Handout
Um für die spätere Mission ein paar Möglichkeiten, Plot-Aufhänger oder Rote Heringe zu streuen, gibt es zu Beginn ein Handout mit der Einsatz-Location. Die Eröffnung findet in einem Hotelzimmer statt, es gibt viele Drinks, die Agenten können sich kurz kennenlernen. BRASI erzählt von einer großen Sache und fragt nach einem Freiwilligen für eine ganz besondere Aufgabe während der Mission.
Karte der InselEinstieg
Cut. PanAm Flugtickets, Reise nach Süden, Army Base, Dschungel, Pickup Trucks, Treffen mit BRASI, abgelegender Außenposten, Hubschrauberlandeplatz, Waffen in Reisetaschen.
Cut. Huey Chopper Sounds von Youtube. BRASI erläutert bei einem tiefen Schluck aus der Walker-Flasche, dass noch „das Geschenk“ geholt werden müsse. Danach erläutert die Sache mit der Bruderschaft des Ozeans. Und so weiter ...
Handlungsmöglichkeiten
Im Original ist der Verlauf sehr stark vorgegeben und als roter Faden auch sehr gut so. In diese Gemengelage wurden jetzt noch folgende Elemente gemischt:
- Im Geschenk ist eine Bombe (viel, viel Plastiksprengstoff und ein Zeitzünder) ohne das BRASI davon etwas weiß.
- Es befinden sich ca. 20 gefangene Thais auf dem Gelände, die zu "Spielen" oder abends zur Party Verwendung finden sollen.
- Andeutungsweise hecken möglicherweise einige der Gäste (verschiedene Schulen) etwas aus.
- Man erwartet von den Trauzeugen mindestens eine Rede und natürlich auch tolle, spannende Spiele, die zur Belustigung beitragen sollen.
- Es gab eine Baustelle nahe am Ressort, wo man schwere Fahrzeuge finden konnte.
- Es gab die Aussicht auf eine Höhle vor dem Riff.
Komplikationen
Das Szenario kann davon leben, dass die Situation für die Agenten durchaus zwiespältig ist. Auf der einen Seite ist das natürlich alles purer Wahnsinn und die Tiefen Wesen sind ja nicht zimperlich gegenüber Menschen. Auf der anderen Seite ist auch "nett" dort: es gibt Musik, Essen, Trinken, den Ausblick darauf, einer großen neuen Familie beizutreten, usw.
Insofern kann man hier bei der Beschreibung der Örtlichkeit und der handelnden Wesen sehr schön mit dieser Wahrnehmung spielen: die Agenten werden durchaus sehr zuvorkommend behandelt, von anderen Wesen (aus anderen Schulen) dann wiederum nicht. Auf der einen Seite brutale Gewalt gegenüber den Gefangenen, auf der anderen Seite nette Smalltalks bei einem Longdrink.
Finale
Mit der Variante "Bombe" kann eigentlich nichts schief gehen, im Chaos fällt den Agenten da bestimmt etwas ein.
Nachklapp
Am Ende, sofern überlebt, kann der Bräutigam/die Braut noch einmal Besuch bekommen. Eine gute Gelegenheit für einen dramatischen Abspann.