After Action Report
Am nächsten Tag verstärkte Tracy unsere Ermittlergruppe. Nachdem wir sie über unsere bisherigen Erkenntnisse informiert hatten, brachen wir zum Polizeirevier auf, um den ersten Teil unserer Todo-Liste abzuarbeiten.
Als erstes brachten wir die Namen sowie die grundlegende Aussage der neu aufgetauchten Zeugen in Erfahrung. Shaun M. Rosen war als Dachdecker auf einem Nachbarhaus tätig gewesen und berichtete von einer Gruppe Jungen und Mädchen die auf BMX Rädern unterwegs gewesen waren. Die Masseuse July M. Maxwell war auf ihrem Arbeitsweg gegen 17:50 ebenfalls an einer Gruppe aus 4 Kindern auf Fahrrädern vorbeigefahren. Lon Struebel arbeitete als Vorarbeiter auf einer Baustelle eines Nachbarhauses. Er hatte am Morgen des Tages des Verbrechens ein BMX Rad auf der Baustelle gefunden, gegen Mittag sei es aber verschwunden gewesen. Falls es sich um das Rad eines Täters handelte, würde dies den Tatzeitpunkt einschränken. Aber warum war July dann am Abend noch den Radfahrern begegnet? Abschließend berichtete der Postbote Roberto D. Cameron davon, dass Abril auf Antwort für ihre Bewerbungen am Junior College warten würde. Außerdem habe er Explosionen wie von Feuerwerk in der Wüste wahrgenommen.
Der Bericht der Spurensicherung offenbarte, dass tatsächlich nur Messer die aus dem Haus der Abrils stammten gefunden worden waren. Scheinbar waren die Mörder wirklich unvorbereitet erschienen.
Die letzte Adresse der Abrils würde Sheriff Wilmot für uns herausfinden lassen. Für die letzte Adresse von Private Ryan sowie Informationen zur Betonruine würden wir uns an das Militär wenden müssen. Bei der Ruine handelte es sich nämlich um einen Navy Medizin Komplex, der gegen Ende des zweiten Weltkriegs aufgegeben worden war.
Zum Abschluss fragten wir den Sheriff noch, wer das Verbrennen der Leichen angeordnet hatte. Er antwortete uns, dass dies auf Anweisung einer anderen Behörde geschehen sei. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, der Coroner hatte gesagt die Verbrennung sei vom Büro des Sheriffs angewiesen worden. Irgend jemand log hier!
Wir fuhren direkt zum Coroner, um dieses Rätsel aufzulösen. Scheinbar lag nur ein simples Verständnisproblem vor, der Coroner erklärte, dass ein Mister M. Green einer ortsfremden Bundesbehörde die Anweisung gegeben hatte. Entweder war das ein dummer Zufall, oder ein nicht so subtiler Eingriff von Delta Green.
Wir nutzen unser Burner Phone, um mehr Informationen zu erhalten. Man gab uns zwar zur Geschichte des Navy Gebäudes keine direkten Hinweise, aber wir erhielten das Passwort White Horse, mit dem wir beim Militär Akteneinsicht erhalten würden. Unsere Frage nach einer örtlichen Green Box wurde unzufriedenstellenderweise mit einem „gibt es nicht“ beantwortet. Wir konnten also weder auf extra Hilfsmittel zurückgreifen, noch hatten wir einen sicheren Lagerraum für eventuell später stattfindende Entdeckungen.
Weiter ging es zur Navy Basis. Der Hinweis, dass wir im Fall eines ermordeten Navy Mitglieds ermittelten, sowie die Nennung unseres geheimen Passworts verschafften uns ein Zutrittsrecht. Leutnant Peterson beantwortete unsere Fragen und führte uns herum. Da Private Ryan nicht auf einem Armeegrundstück ermordet worden war, stellte die Navy selbst keine Ermittlungen an. Die Personalakte des Privates sowie sein Spind und die Stube auf der er zuletzt gewohnt hatte, bevor er zu den Abrils gezogen war, brachten keine neuen Erkenntnisse. Homer hatte ein unauffälliges Leben geführt.
Bei den uns vorgelegten Schriftstücken handelte es sich um je eine Seite aus einer lokalen und einer Zeitung aus Arkham sowie einen als geheim eingestuften Bericht. Der Bericht aus dem Jahre 1949 behandelte die grobe Geschichte des Beton Gebäudes, offiziell hieß es Naval Medicine Annex Facility. Ursprünglich handelte es sich nur um ein leeres Flugfeld, auf dem 1929 fünf LKW Ladungen Gefangene einquartiert wurden. Zwei Wochen später wurde mit den Bauarbeiten für die Anex Facility begonnen, diese wurden 6 Monate später vollendet. 1947 wurde die Einrichtung geschlossen, weil die Forschung nach New Mexico verlegt wurde.
Zeitweise arbeiteten mehr als 155 Ärzte und unterstützendes Personal an diesem Standort, insgesamt arbeiteten während der 17 Jahre in denen das Gebäude in Betrieb war 254 Personen dort. Der Bericht weist ausdrücklich darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Schriftstücks zwei Jahre nach dem Schließen der Einrichtung bereits fast jede dieser Personen verstorben sei.
Drei der 1947 noch lebenden Personen waren Peter Delgado (Yuma), Ophelia Winters, (Bennington, Vermont) sowie Luisa Perez (alberquerque, New Mexico).
Die Zeitungsseite aus dem Arkham Advertiser behandelte eine Regierungsaktion von 1928 in Innsmouth, Massachusetts. Dort wurden scharenweise Menschen verhaftet, Gebäude in Küstennähe mit Dynamit eingeebnet und angeblich sogar Torpedos auf ein nahegelegenes Riff abgefeuert. Dies alles geschah offiziell im Kampf gegen den Alkohol.
Die zweite Zeitungsseite eines lokalen Blatts war auf den 21.05.1938 datiert und behandelte einen Ausbruch aus dem Medizin Annex. Mehrere Gefangene waren entkommen, sechs von ihnen konnten wieder gefangen genommen werden, aber einer blieb auf freiem Fuß. Bei ihm handelte es sich um Albert Marsh. Der Artikel war leider ziemlich beschädigt, mehr ließ sich nicht aus ihm herauslesen.
Ein zweiter Artikel auf dieser Seite beschäftigte sich mit dem Personal des Medizin Annex und Kriegsveteranen die aus dem Pazifik zurückkehrten und gepflegt werden sollten.
Wir fragten Leutnant Peterson, warum die Akten so viel offen ließen und er erklärte uns, dass wir für zusätzliche Informationen ein Codewort mit einer höheren Freigabestufe brauchen würden.
Zum Abschluss tauschten wir noch Telefonnummern mit Leutnant Peterson aus, in unserem Fall war es die Nummer des Burner Phones.
Als nächstes versuchten wir eine der überlebenden Personen ausfindig zu machen. Das örtliche Telefonbuch war dabei keine Hilfe, aber im Yuma Sunset Retirement Home konnten wir Peter Delgado aufspüren. Er war inzwischen 100 Jahre alt, für sein Alter aber rüstig und mit einem guten Erinnerungsvermögen gesegnet. Er hatte in den 30ern in dem Medizin Gebäude als einfacher Wachmann gearbeitet, bis er 1938 versetzt wurde. Nach seinen Worten hatte er die Gäste behütet, das waren die Tuberkolose Patienten im oberen Stockwerk. Er selber habe keinen Zutritt zum unteren Stockwerk gehabt, aber viele Gerüchte darüber gehört. Angeblich wurden dort unten Mitglieder einer Sezessionsgruppe mit merkwürdigen religiösen Ansichten gefangen gehalten. Außerdem sollen sie alle inzestartige Deformationen gehabt haben, unter anderem übergroße Augen und faltige Haut. Zudem hatten sie eine komische Aussprache, als würden sie sich unter Wasser befinden. Ihr Bedarf an Wasser war ebenfalls überdurchschnittlich hoch.
Albert Marsh, ein Gefangener mit der Nummer 197, war ihr Anführer gewesen, obwohl er ebenfalls missgebildet gewesen war, handelte es sich bei ihm um einen geborenen Anführer, dem man zuhören wollte. Marsh war geflohen und nie gefunden worden, angeblich hatte man das FBI wegen seiner Flucht gegründet.
Nach unserem Gespräch mit Mr. Delgado erkundigte sich Tracy bei ihren FBI Kollegen, ob an der Gründungsgeschichte etwas dran sei, erntete aber nur einen leicht spöttischen Kommentar wie zusehends merkwürdig ihre Anfragen wurden. Eine Recherche zu Albert Marsh würde aber trotzdem durchgeführt werden.
Eine Internetsuche nach Albert Marsh verlief erfolglos, obwohl damals bundesweit nach ihm gefahndet wurde.
Dann ging es erneut zur Betonruine, diesmal mit besseren, frisch gekauften Lichtquellen. Diese Untersuchung offenbarte, dass keiner der diversen Tierknochen Bissspuren aufwies und dass die Knochen verschiedener Tierarten wild durcheinander zusammen und nahezu rituell angeordnet worden waren. Die frischeren Tierreste die noch Fleisch an den Knochen hatten sahen eher auseinandergerissen als gebissen oder zerschnitten aus. Die älteren Knochenskulpturen wirkten, als wären sie schon vor vielen Jahren errichtet worden.
Im Keller untersuchten wir die diversen Tanks diesmal gründlicher. Wir öffneten auch den Tank Nummer 197 von Albert Marsh, was die Knochenskulpturen zerstörte die auf dem Deckel errichtet worden waren. Die Tanks verfügten alle über einen Zufluss über ein Röhrensystem und einen Abfluss am Fußende. Das Innere der Tanks war leer, hier gab es keine Knochen. Das Metall war unversehrt, es fanden sich keine Klauenspuren oder ähnliches, einzig eine grüne Verfärbung, die wie Algen im Aquarium wirkte, war vorhanden.
Wirklich weiter hatte uns das nicht gebracht, aber eine Untersuchung mit dem Fernglas ergab, dass viele Spuren zu einem nahegelegenen Ort namens Mustang führten. Vielleicht ließ sich dort mehr in Erfahrung bringen.
- Albert Marsh Recherche vom FBI abwarten
- Vaterschaftstests beim Coroner abwarten (evtl. mehrere Tage)
- Warum vernichtet Delta Green Spuren bevor wir da sind?
- Warum weiß Delta Green, dass das Militärgebäude wichtig ist, ohne darüber zu briefen? Der Zugangscode für die Akten war ja schnell und einfach zu erhalten gewesen.
- Woran sind die 250 Personen aus dem Navy Medicin Anex gestorben? Krankheit, Strahlung, Mord? Einzelne Personen lassen sich aus Zeitungsartikeln recherchieren.
- Können wir die Regierungsaktion in Insmouth recherchieren?
- Zeugen persönlich befragen.
Agents (T-Zelle)
- Dylan Levitt / Tony (Criminal)
- Prof. Dr. Maja Sommer / Trina (Historian)
- Stacy Q / Tracy (FBI Agent)
- Dr. Heather Wood / Tekla (Physician)
- Tillmann