After Action Report
Am frühen Abend erreichten wir die kleine Stadt Mustang. Außer einer großen Fabrik gab es hier hauptsächlich heruntergekommene oder verfallene Gebäude. Auf dem Parkplatz eines Diners kamen wir erstmals in Kontakt mit den Einheimischen, diese blieben auf dem Bürgersteig stehen und starrten uns offen an. Wir versuchten mit ihnen zu kommunizieren, aber die einzige Reaktion die wir bekamen war eine Mischung aus grinsen und schmatzen.
Im Diner wurden wir von einer Frau namens Betty bedient, sie war höflich und freundlich, aber ihre Körpersprache und einige gewählte Formulierungen deuteten darauf hin, dass sie große Angst hatte. Außerdem versuchte sie uns aus der Stadt zu bekommen, hier komme nie jemand vorbei und es gäbe nichts für Touristen. Als wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragten sagte sie aber, dass das Motel voll ausgebucht sei. Außerdem erwähnte sie, dass sie zu bestimmten Orten der Stadt einfach nicht hingehe, weil niemand dort hingehen würde.
Ein Blick durch das Fenster offenbarte, dass immer mehr Spaziergänger stehengeblieben waren und uns nun anstarrten. Mit einem mulmigen Gefühl begaben wir uns in unseren Wagen und fuhren wieder los. Die Route aus der Stadt heraus war uns vorgegeben, denn an jeder Kreuzung war nur noch ein Weg frei, die anderen waren von Fahrzeugen oder Menschen blockiert. Als unser Auto die Stadt hinter sich gelassen hatte war es bereits dunkel geworden. Wir nutzten diesen Umstand, um in der Wüste anzuhalten. Trina schlich sich mit ihrem Rucksack voller Spielereien im Schutz der Dunkelheit zur Stadt zurück. Wir würden ihr mit dem Wagen und ausgeschalteten Scheinwerfern in kurzer Zeit folgen.
Trina fand die Straße die in die Stadt zurück führte von Menschen versperrt vor. Dort wurde eine einzelne Person von der Gruppe misshandelt und auf dem Asphalt liegen gelassen, als die Gruppe schließlich davonging. Trina kramte ihre handygesteuerte Drohne hervor und startete zu einem Erkundungsflug. Bei der definitiv toten Person handelte es sich um Betty, doch Trina hatte keine Zeit bestürzt zu sein, denn sie wurde selbst von einem Schuss ins Bein umgerissen. Ein Schütze in einem der oberen Stockwerke eines Hauses am Stadtrand hatte sie mit mehreren Kugeln beschossen.
Zu diesem Zeitpunkt trafen auch wir mit dem Auto ein. Wir hatten uns aus der Wüste und nicht über die Straße genähert, das bewahrte uns aber nicht davor ebenfalls unter Beschuss zu geraten. Als mit einem lauten Geräusch plötzlich ein großes Loch in unserer Motorhaube auftauchte verriss ich das Steuer und unser Wagen kam festgefahren in der Nähe von Trina zum Stehen. Wir zogen sie schnell in die Deckung des Wagens und Tekla versorgte notdürftig die Schusswunde. Aus der Stadt waren mittlerweile viel mehr Schüsse und auch Explosionen zu hören. Tillman schnappte sich Trinas Handy und lies die Drohne über die Stadt fliegen. Szenen des Grauens spielten sich ab, bewaffnete Trupps gingen von Tür zu Tür und richteten die Bewohner hin und Passanten wurden an die Wand gestellt. In all dem Chaos fanden einige Kultisten trotzdem die Zeit eine obszöne Statue aus vorbereiteten Einzelteilen zu errichten.
Dann kündigten Fahrradklingeln eine unmittelbare Gefahr für uns an, eine Gruppe Kinder auf BMX Rädern hatte sich ebenfalls bewaffnet und eröffnete nun das Feuer auf uns, wobei sie Tekla in den Rücken trafen. Tracy erwiderte das Feuer und die kleinen Teufel vergingen in einem Feuerball. Scheinbar hatten sie explosive Dinge in ihren Rucksäcken transportiert.
Wir nutzen die kurze Ruhepause um uns tiefer in die Wüste zu schleppen, das Auto gab uns zwar begrenzt Deckung, aber dort würden nach und nach immer mehr Angreifer erscheinen bis wir überwältigt worden wären. Dies erwies sich kurz darauf als guter Plan, denn zwei Fahrzeuge verließen die Stadt um ein drittes Fahrzeug zu verfolgen, es von der Straße abzudrängen und die Insassen zu erschießen. Dann fuhren sie zum Wrack unseres Wagens, aber als sie dort niemanden vorfanden teilten die Pickups sich auf und ließen die Lichtkegel von auf der Ladefläche montierten Scheinwerfern wie Finger über die Wüste gleiten.
Wir versteckten uns im Schatten eines Felsens und warteten darauf, dass sich eines der Fahrzeuge in unsere Nähe begab. Dann sprangen wir aus der Deckung und streckten in einem Feuerhagel die drei Kultisten im Fahrzeug nieder. Wir kaperten das mit Munition voll beladene Fahrzeug, nahmen die Leichen für eine spätere Untersuchung auf der Ladefläche mit und brausten Richtung Yuma davon.
Das im Wagen befindliche Funkgerät übermittelte nur Schreie, daher benutzten wir unser Burner Phone, sobald wir wieder Empfang hatten. Wir führten ein kurzes Gespräch über die Lage und übersendeten das Drohnenvideo. Daraufhin wurden wir direkt zur Militärbasis geschickt, wo uns schon Jill in Begleitung eines Mediziners erwartete. Unsere Verletzten wurden versorgt, und Jill versicherte uns, dass die Air Force sich um den Aufruhr kümmern würde. Man arbeitete schon an einer Cover Story, dass in Mustang eine unter Drogen stehende Miliz den Aufstand geprobt hätte. Dann entließ sie uns, für die weiteren Aufräumarbeiten wurden unsere Dienste nicht benötigt.
Trina ging leicht verstört aus diesem Job heraus. Warum war Jill so kurz nach dem Anruf schon in Yuma gewesen? War sie die ganze Zeit dort gewesen? Was hatte sie dort getan? Geholfen hatte sie uns jedenfalls nicht. Warum hatte sie uns im ersten Briefing nichts über den Medizin Komplex in der Wüste gesagt? Sie beschloss ihre eigene Green Box anzulegen und deponierte dort als erstes die vollständige und ungeschnittene Version des Drohnenvideos.
Agents (T-Zelle)
- Dylan Levitt / Tony (Criminal)
- Prof. Dr. Maja Sommer / Trina (Historian)
- Stacy Q / Tracy (FBI Agent)
- Dr. Heather Wood / Tekla (Physician)
- Tillmann
-- Ranwyr