Die Bestie III: Blumenkinder des Todes #2
San Francisco, Juni 1929
- Fanny Fowler
- Henry Harris
- Vitus Hartmann
- (Rose Morgan)
Die Stunde Null hat geschlagen. Das Finale nach fast 2,5 Jahren Kampagne steht unmittelbar bevor und versammelt alle Charaktere an einem Ort zur letzten Schlacht. Wird die Welt gerettet oder Die Bestie gerufen?
Kairo, August 1929
August 1929
In Erwartung der alles entscheidenden Schlacht gegen Lang Fu und Baron Hauptmann sammeln wir unsere Kräfte. Die folgenden Wochen werden wir alle die Rituale zur Erschaffung der Barriere von Naath-Tith und zur Vertreibung der Bestie lernen müssen. Rose widmet sich zunächst dem Vertreibungsritual und ich mich der Barriere.
Noch sind wir unsicher, ob wir Nitocris‘ Angebot annehmen sollen. Allerdings wird uns immer mehr bewusst, dass selbst unsere vereinten geistigen Kräfte vermutlich nicht ausreichen werden, um gegen den Baron und Lang Fu zu bestehen. Schweren Herzens stimmen Despina, Henry, Issac und ich Nitocris‘ Bedingungen zu. Sie weist uns an, am Ende des Monats bei Vollmond zu ihr zurückzukehren.
Nachdem Martha das Ritual zur Erstellung der Barriere von Naath-Tith verinnerlicht hatte, brachte sie es ein paar weiteren von uns bei. Es stellte keinerlei Problem dar. Wir bilden weitere Lerngruppen, damit wir alle die Rituale bis zum Stichtag beherrschen.
Ich habe keine Ahnung, was hier überhaupt vor sich geht, aber plötzlich finde ich mich in den Gassen Kairos wieder auf der Suche nach Mitgliedern der Diebesgilde. Despina bestand darauf, dort nach Hilfe zu suchen, und selbstverständlich begleite ich sie. Man verbindet uns die Augen und führt uns zum sogenannten Rat der Diebe. Despina verspricht ihnen reiche Belohnung für ihre Dienste.
Sie sichern uns zu, uns mit Informationen zu Edward Chandler und Lang Fu zu versorgen. Zusätzlich werden sie am entscheidenden Tag dafür sorgen, dass die Wachen bei der Sphinx abgelenkt sein werden.
Ende des Monats kehren wir wie verabredet zurück zur Nekropole, um Nitocris den Preis für ihre Hilfe zu bezahlen. Wir werden von unseren Freunden begleitet, die sofort eingreifen werden, sollte etwas schief laufen. Wir alle haben ein schlechtes Gefühl bei der Sache, aber was bleibt uns für eine Wahl?
Das Erlernen des Vertreibungsrituals ist schwieriger als gedacht. Ich werde wohl ein wenig länger dafür brauchen. Aber wir haben ja noch Zeit.
Ich habe noch versucht, Martha und die Anderen von ihrem Vorhaben abzubringen, aber natürlich ohne Erfolg. Diese Frau ist einfach zu stur. So bleibt mir nichts anderes als sie zu begleiten und für ihre sichere Rückkehr zu sorgen. In den Grüften der Hexe Nitocris angekommen, werden wir getrennt. Martha und die anderen Drei werden in einen Nebenraum gebracht.
Nach einer halben Stunde werden sie uns wieder übergeben, alle benommen und etwas blass, aber äußerlich unverletzt. Martha berichtet von einem tauben Gefühl im Oberkörper, aber es ist kein Schnitt zu sehen. Hoffen wir, dass das Opfer nicht umsonst war und diese untote Hexe Nitocris Wort hält.
Despinas Handel mit den Dieben von Kairo zahlt sich aus. Sie übermitteln uns, dass es Aktivitäten beim Zeppelin-Landeplatz gäbe und in der Zeitung die Ankunft des reichen Industriellen Edward Chandler angekündigt wird. Lang Fu und Baron Hauptmann weilen allerdings zurzeit nicht in Kairo.
Irgendwie bin ich zur Essenz der Vertreibung der Bestie immer noch nicht durchgedrungen, wo liegt bloß der Fehler?
Despina und Rose haben ein Plakat für eine Oper gesehen und hoffen, dass sich Lang Fu dort blicken lässt. Despina scheint überzeugt, dass Lang Fu sich das auf keinen Fall entgehen lassen wird. Fanny, Angus und Phillip besuchen die Aufführung, während ich draußen Wache halte.
Noch vor Ende der Aufführung kommt ein Krankenwagen, der am Seiteneingang der Oper hält. Ich kann leider nicht erkennen, wer dort abtransportiert werden soll. Schließlich kommen die drei Anderen wieder hinaus und wirken auf geradezu auffällige Weise unauffällig.
Sie berichten mir, dass Fanny und Phillip Lang Fu in einer der Logen ausgemacht hatten und heimlich dort eindringen konnten. Sie schafften es, Lang Fu zu überraschen und ihm seinen Mantel zu entreißen, woraufhin er starb. Diese Geschichte klang für mich zunächst etwas lückenhaft, bis Martha mir erklärte, dass ihn nur sein magischer Mantel seit Jahrhunderten am Leben gehalten hatte. So war ein mächtiger Feind bereits ausgeschaltet worden.
Ein weiterer Versuch, die Vertreibung der Bestie zu lernen, ist gescheitert. Es muss an der Hitze liegen, ich kann mich kaum konzentrieren.
Nach dem überraschenden Sieg über Lang Fu wollen wir auch den Hauptmann noch vor der Erweckung der Bestie ausschalten. Die Diebesgilde meldet uns, dass der Baron in einem luxuriösen Hotel logiert. Rose, Fanny, Henry und ich machen uns auf, den Ort auszukundschaften.
Bereits in der Eingangshalle fallen mir zwei sehr kleine dunkle Gestalten auf, die scheinbar gelangweilt herumlungern. Henry flüstert mir zu, dass das zwei Wächter sind, die ebenfalls für den Feind arbeiten. Erfreulicherweise ist ihnen aus unserer Gruppe niemand bisher begegnet, so dass sie uns nicht weiter beachten.
Leider finden wir keine Möglichkeit, hier zum Baron vorzudringen, er wird gut bewacht.
Dieses vermaledeite Vertreibungsritual!
Die Diebe kehren mit weiteren Informationen zurück. Sie berichten, dass der Baron nachts sein Hotel verlässt und in einem Nachtclub namens „Zum Schwarzen Harem“ einkehrt. Somit ist unser Ziel klar.
Fanny, Henry, Angus und ich suchen den Schwarzen Harem auf und stellen fest, dass es sich um ein Bordell der schlimmsten Sorte handelt. Der schmierige Kerl am Empfang will wissen, was wir wollen. Fanny denkt sich eine Lüge aus und hofft, dass wir so zum Baron gebracht werden. Stattdessen führt uns ein wie betäubt wirkendes Mädchen ein Stockwerk höher in eine Kabine, wo wir warten sollen. Fanny und ich verlassen den Raum sofort, um in den Nachbarzimmern den Baron zu suchen.
Wir finden ihn schließlich, wie er gerade mit einer Peitsche eine am Boden liegende Frau schlägt. Ich versetze ihm einen Kinnhaken und Fanny schießt ihn nieder. Nachdem wir sichergegangen sind, dass er tot ist, holen wir Henry und Angus und verschwinden.
Die beiden schweigen sich beharrlich darüber aus, was in ihrer Kabine geschehen ist.
Weil nun sowohl Lang Fu als auch der Baron ausgeschaltet sind, sind wir frohen Mutes, die Erweckung der Bestie verhindern zu können. Es bleiben nur noch Edward Chandler und vielleicht ein paar unwichtige Komplizen. Wir rüsten uns für die finale Schlacht.
HEUREKA!
Nachdem endlich ALLE Mitstreiter die beiden Rituale beherrschen, schlagen wir unser Lager am 22.09. in einer Tempelruine nahe der Sphinx auf. Die Erschaffung der Barriere erfordert, dass man den entsprechenden Bereich einmal zu Fuß abschreitet. Dies tun wir wachsamen Auges. Uns fällt auf, dass vom Wachpersonal tatsächlich nichts zu sehen ist, die Diebe von Kairo haben sich als sehr nützliche Verbündete erwiesen. Bedauerlicherweise brachte ihre Bezahlung die arme Despina an den Rande des wirtschaftlichen Ruins. Vielleicht sollten wir eine Spendengala für sie veranstalten, wenn alles vorbei ist.
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, harren wir in der Tempelruine aus. Nach Einbruch der Dunkelheit hören wir in der Umgebung verdächtige Kampfgeräusche, sehen aber außer ein paar vorbeihuschender Schatten nichts. Die Wahren Schwerter scheinen sich der Schergen von Edward Chandler angenommen zu haben. Wir können nur hoffen, dass sie erfolgreich sind.
Und dann nähern sich einige Gestalten der Sphinx. Wir können Edward Chandler und den Major von Lüderitz erkennen. Sie begeben sich zu dem Altar, der zwischen den mächtigen Pranken der Sphinx steht, und machen sich dort an ihr finsteres Werk.
So beginnt es also.
Chandler und Lüderitz rezitieren den Ruf der Bestie, und plötzlich gerät der riesige Steinkoloss in Bewegung. Ein infernalisches Brüllen rast über uns hinweg und versetzt Mitzi und Isaac in Panik! Während Isaac herumfährt und in die Tiefen des Tempels flüchtet, rennt Mitzi völlig von Sinnen auf die zum Leben erwachte Sphinx zu. Wir haben keine Zeit sie zurückzuhalten, sondern erschaffen wie geplant die Barriere, um das Monster einzuschließen.
Während wir das Ritual durchführen, spüren wir die Präsenz von Nitocris, sie steht direkt hinter uns. Doch die untote Pharaonin hält ihr Wort und unterstützt uns beim Wirken der Barriere, die sich nun um die Sphinx schließt. Chandler und von Lüderitz befinden sich ebenfalls unter der Kuppel – und leider auch die arme Mitzi!
Die Bestie versucht, die Barriere zu durchbrechen, sie tobt und schlägt mit ihren Pranken wild um sich, aber der Schutzzauber hält!
Nitocris sagt, sie werde nun gehen, da sie ihren Teil der Abmachung eingehalten habe. Sie versichert uns, dass die Bestie diese Welt von selbst wieder verlassen werde, noch bevor die Wirkung der Barriere nachließe.
Es ist also getan, die Welt ist gerettet. Trotz der Erleichterung, die wir verspüren, wird uns im selben Moment klar, dass Mitzi unrettbar verloren ist. Die Bestie hat sie ebenso wie Chandler und von Lüderitz in ihrem Zorn zermalmt. Auch Isaac können wir nicht finden. Er ist in seiner Panik in den Tempel geflüchtet, wo die untoten Diener von Nitocris hausen, vermutlich ist er nun einer von ihnen. Wir werden ihr Opfer nie vergessen und ihr Andenken in Ehren halten.
So wurde das Vertreibungsritual gar nicht benötigt. Ich könnte jetzt gut einen Gin vertragen.
-- Molybdaen