After Action Report
Am Frühstückstisch klingelte unser Burner-Phone. Ein Mann informierte uns, dass die Green-Box gesäubert worden sei und ein zusätzliches Team in die Stadt kommen und die losen Enden beseitigen würde. Von uns wurde erwartet, dass wir die Bühne vorbereiten: Wir sollten die Bedrohung von Bioterrorismus oder ähnlichem heraufbeschwören, damit das neue Team erweiterte Befugnisse erhalten würde. Außerdem sollten wir das Telefon vernichten, was wir prompt mit der Säure die aus der Green Box stammte taten.
Wir überlegten uns einen Plan, wir wollten Sergeant Haze einen Drohbrief zukommen lassen, sowie einen weiteren Brief mit politischen Forderungen und einem Hinweis auf biologische Kampfmittel veröffentlichen.
Heather und Stacy ließen sich von Haze abholen und zum Polizeirevier fahren, unterwegs bemerkten sie eine größere Anzahl Krankenwagen, diverse auffällig schwarze SUVs und die ersten Familien, die mit vollgepackten Fahrzeugen die Stadt verließen. Außerdem stolperten sie über die Backenridge Street und Haze konnte erklären, dass Mr. Backenridge ein Veteran aus dem zweiten Weltkrieg gewesen sei, der die Sicherheitsfirma gegründet hatte. Die Firma habe jetzt Beziehungen zu Rüstungsunternehmen und Technologiefirmen wie der March Company.
Heather versuchte die Scheibe des Fahrzeuges auf dem Parkplatz etwas heruntergekurbelt zu lassen damit ein Drohbrief eingeworfen werden konnte, doch Haze sicherte sein Auto mit einer Fernbedienung und alle Scheiben wurden wieder hochgefahren.
Im Polizeirevier herrschte Aufregung, das Krankenhaus hatte die zweite Protokollstufe ausgerufen da es über Nacht drei Todesfälle in Verbindung mit dem Pilz gegeben hatte. Diverse Polizisten waren daraufhin abgerufen worden, um das Krankenhaus gegen unbefugten Zutritt abzuriegeln. Heather bat Haze unter dem Vorwand eines verlorenen Portemonnaies um die Fahrzeugschlüssel, ging wieder zum Auto und öffnete das Fenster wieder einen Spaltbreit. Da sie nicht die letzte Person im Auto gewesen sein wollte, schickte sie Haze nach draußen, um auch noch nach dem Portemonnaie zu suchen.
Maja und ich hatten inzwischen auf überall zu bekommendem Papier einen Drohbrief verfasst: „Hören sie auf im Dreck herumzuwühlen, denn sonst landen sie im Dreck wie die ganze Jacobs Familie!“. Ich schlich mich getarnt mit einem Helena Cappy auf den Parkplatz, doch das Auto und alle Fenster waren geschlossen. Außerdem grüßten mich Teile des Personals… Wir beschlossen also den Drohbrief bei Haze zu Hause einzuwerfen, was uns problemlos gelang. Auf der Fahrt lauschten wir einem lokalem Radiosender, auf dem ein Interview mit jemandem von Phenomenon X lief. Die Vereinigung beschäftigte sich mit Verschwörungstheorien und hatte auch zu der Seuchenwarnstufe im Krankenhaus einige mehr oder weniger glaubhafte Meinungen. Natürlich würde die Regierung hier etwas vertuschen. Fast wäre uns dabei entgangen, dass wir von einem der schwarzen SUVs verfolgt wurden. Wir ordneten das Fahrzeug der Backenridge Company zu und versuchten es abzuschütteln, lösten dabei jedoch nur ein mittleres Verkehrschaos auf einer Kreuzung aus. Schließlich parkten wir einfach auf einem Supermarktparkplatz um unsere Verfolger zu konfrontieren, doch sie fuhren einfach weiter.
Wir sammelten Stacy und Heather ein, Sergeant Haze hatte sich zwischenzeitlich verzogen und untersuchte einen Vandalismus Vorfall beim Leichenbeschauer. Mit der ganzen Gruppe ging es zur Wohnung von McCasslin, hier wollten wir uns eine Pilzprobe organisieren. Glücklicherweise wurden wir diesmal nicht verfolgt und auch das Eindringen in die Wohnung verlief reibungslos. Maja warf die Flasche mit Probe in einen öffentlichen Postkasten, wurde dabei aber von einem älteren Pärchen angeraunzt, dass dies kein Mülleimer sei. Um unseren Plan abzuschließen suchten wir uns ein offenes Wlan und verfassten über eine Wegwerfadresse eine Mail an die Polizei, in der wir die Einrichtung von Freedom Cities und die Wiedereinführung des wahren Präsidenten Donald Trump forderten. Wir gaben außerdem den Ort des Postkastens an, wenn man den Forderungen nicht nachkommen würde, dann würde es Anschläge mit dem dort hinterlegtem Kampfmittel geben. Das für diese Mail benutzte Telefon wurde dann sofort vernichtet.
Auf der anschließenden Fahrt zum Polizeirevier sahen wir einen Krankenwagen mit Polizeieskorte in Richtung des Postkastens davonbrausen, doch dann wurde unsere Aufmerksamkeit erneut von schwarzen Vans auf sich gezogen. Zwei davon nahmen uns in die Zange, erneut versuchte ich auszuweichen, doch meine Fahrkünste erwiesen sich abermals als mangelhaft. Aus einem der Fahrzeuge stieg ein Söldner-Typ aus der grinsend zu uns herüberschlenderte, uns ein neues Burner-Phone zuwarf und mit einem „genießt die Show“ wieder verschwand. Wir hatten uns scheinbar getäuscht, die Vans gehörten zu uns und nicht zu der dubiosen Sicherheitsfirma. Wir fuhren weiter zum Polizeirevier, im Radio wurden die Bürger aufgefordert ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Auf dem Parkplatz der Polizei parkten schon weitere Vans und drinnen herrschte ein heilloses durcheinander. Ein wichtig wirkender Anzugträger entband uns von unserem Auftrag und wies uns an die Stadt zu verlassen, bevor diese abgeriegelt werden würde.
Dieser Aufforderung folgten wir schleunigst, unterwegs erhielten wir einen Anruf, dass wir uns in drei Tagen auf der Malmstrom Air Force Base für ein Debriefing einzufinden hätten. Wir mieteten uns also in einem kleinem Kaff in einem unauffälligem Motel ein und Heather nutzte die Zeit uns so gut es ging medizinisch durchzuchecken. Zu unserem Entsetzen erwies sich Maja als vom Pilz infiziert, Heather verabreichte ihr sofort ein Magensäure regulierendes Präparat und nach einem weiteren Telefonat über das Burner-Phone sollten wir auf der Stelle zur Air Force Base kommen. Dort wurden wir sofort dekontaminiert und Maja zusätzlich einer kräftezehrenden, sechstägigen Behandlung unterzogen. Während dieser Zeit leckte sie wiederholt am Bettrahmen und hatte Visionen von einem Netzwerk, dass sie zu den Sternen mitnimmt. Doch schließlich schlug die Behandlung an und die Prognose war Gott sei Dank gut, Maja würde sich davon erholen.
In der Nachbesprechung erfuhren wir, dass McCasslin nicht auffindbar und Coroner Holby inzwischen verstorben sei. Die Benthik Company habe einiges an Ausrüstung von ihrem Firmengelände abtransportieren können, aber die Probe im See sei geborgen worden. Der Vorfall in Helena war einer rechten Terrorgruppe in die Schuhe geschoben worden, dort wurde eine Probe des Kampfstoffes und ein Bekennerschreiben gefunden. Ein Waffenladen, ein Schießstand und ein Trailerpark waren untersucht worden, Bilder von der Verhaftung des Verkäufers bei dem Maja öfters gewesen war gingen durchs Fernsehen.
Schließlich durften wir die Militärbasis verlassen und es breitete sich eine innere Ruhe in uns aus: Wir hatten das schlimmste verhindert, die Pilzkultur und das unnatürliche Kind waren keine Gefahr mehr.
Agents (T-Zelle)
- Dylan Levitt / Tony (Criminal)
- Prof. Dr. Maja Sommer / Trina (Historian)
- Stacy Q / Tracy (FBI Agent)
- Dr. Heather Wood / Tekla (Physician)
-- Ranwyr