Die Bestie I: Die Söhne des Horus #2

Ägypten hat die Gruppe nun in seinen Bann geschlagen und sie quasi mit Leib und Leben gefesselt. Während die Puzzlestücke langsam an Kontur gewinnen, wird den Investigatoren immer deutlicher, dass ihnen die Zeit davon läuft.


Aufzeichnungen von Martha Greenwood, Alexandria, Dezember 1928.

Treffen in Alexandria

Kurz nachdem wir aus London aufgebrochen sind, haben sich auch Arthur Wilson und Isaac Baker von London aus auf den Weg gemacht, sie treffen einen Tag nach uns ein. Howard ist noch zu geschwächt, um zu reisen. Wir berichten, was wir herausgefunden haben. Nachdem wir nun Informationen über Nitocris und das mutmaßliche Grab ihres Ptah-Priesters gesammelt haben, überlegen wir unsere nächsten Schritte.


Arthur hat eine Theorie zur geplanten Verwendung unserer Organe. Da das Ritual normalerweise vorsieht, einem Verstorbenen die Organe zu entfernen, um sie sicher ins Totenreich zu überführen, vermutet er, dass unsere Organe als Tausch gegen die eines bereits im Totenreich Weilenden dienen sollen. Aufgrund der Entdeckung des Ptah-Priester-Grabes geht er davon aus, dass eben entweder dieser oder die Pharaonin Nitocris wiedererweckt werden soll.

Angriff auf den Boy

Despina schickt ihren Bediensteten los, um für uns alle Kompasse zu organisieren. Er kehrt mit einem Veilchen zurück und berichtet, dass er von mehreren Männern verprügelt worden sei. Sie hätten ihm gedroht und gesagt, dass sie wüssten, wer er sei. Wir rätseln, ob dies eine Folge des allgemeinen Hasses gegen Europäer ist oder doch eine gezielte Attacke gegen uns, weil wir bei Colonel Cotton zu viele Fragen gestellt haben. Glücklicherweise ist der Junge nicht schwer verletzt.

Cottons Anwesen

Nachdem nun auch Isaac vor Ort ist, der sich nicht nur mit dem Beschatten auskennt, sondern auch über andere nützliche Talente verfügt, planen wir einen Einbruch in das Anwesen des Colonels. Wir hoffen, dort mehr über die Ausgrabung herauszufinden. Zunächst fahren wir am Tage dort vor, damit wir uns ein Bild von den Sicherheitsvorkehrungen machen können. Philip klingelt und trifft auf einen recht kräftigen jungen Mann in Weiß, der offenkundig Europäer ist. Somit wissen wir, dass das Haus auch in Abwesenheit des Colonels bewacht wird.


Unsere darauf folgenden Besuche in der Bibliothek und der Universität sind leider erfolglos, es ist doch schon recht lange her, dass ich hier war, und mein Arabisch ist ziemlich eingerostet.


Dafür finden wir im Hotel einen Artikel über die Ausgrabung, die über einem Hathor-Tempel stattfinden soll.

Der Einbruch

Nachts setzen wir dann unseren Plan in die Tat um und fahren wieder zum Anwesen. Despina und ihr Boy bleiben im Hotel.


Nachdem wir die Mauer überwunden haben, schleicht sich Isaac mit erstaunlichem Geschick zur Terrasse. Dort sieht er zwei Männer in Weiß, die offenbar schon ein paar Gläser Wein getrunken haben und dementsprechend nachlässig wirken.


Dennoch zögern wir, sie mit Waffengewalt einzuschüchtern, keinem von uns ist wohl dabei, zu solch drastischen Mitteln zu greifen. Aber schließlich geben wir uns einen Ruck. Die Zeit drängt, wir haben mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange zu leben und müssen jetzt handeln!


Isaac zückt also seinen Revolver, während Philip sich mit einem Poloschläger bewaffnet. Ich stülpe mir eine improvisierte Strumpfmaske über und komme trotz der brenzligen Situation nicht umhin, über unsere sonderbare Truppe zu schmunzeln. Für die beiden Männer allerdings sind wir wahrhaft furchteinflößend und sie leisten keinerlei Widerstand. Wir fesseln und knebeln beide, Arthur bleibt zur Bewachung bei ihnen.


Isaac, Philip und ich stürmen durch das Haus auf der Suche nach dem Zimmer von Oluwa-seyi, da sie sehr viel mehr zu wissen scheint als der Colonel. Im ersten Stock werden wir dann fündig. Philip entdeckt im Boden ein Geheimfach, in dem neben einem 45er Revolver und einem schwarz lackierten Holzankh auch das Bild aus dem Empfangsraum liegt, welches das umgedrehte Ankh zeigt.


Nach kurzer Untersuchung fällt uns aus dem Bild ein verstecktes Pergament entgegen. Diesmal lassen mich meine Arabischkenntnisse nicht im Stich und ich kann die Worte entziffern!

Die Beschreibung des Rituals

Wie Philip vermutet hat, soll der Ptah-Priester an seinem Grab wiedererweckt werden. Dazu sind unsere Organe nötig sowie ein weiteres Opfer, dem während des Rituals das Herz entfernt wird. Wichtig ist, dass kein Kind des schwarzen Sandes Khem (womit alle Ägypter gemeint sind) getötet werden darf. Somit wird das letzte Opfer wohl der unglückselige Colonel sein oder vielleicht einer seiner Angestellten.


Das Ritual muss zur Zeit der ersten Aussaat stattfinden und nach dem Tod des Horus, bevor er wieder zu Kräften kommt. Damit ist die Zeit zwischen November und Dezember vor dem Neumond gemeint. Uns bleiben also noch zwei, vielleicht drei Tage, um zur Grabungsstelle zu fahren und unsere Organe zurück zu erlangen.


Neben der Beschreibung des Erweckungsrituals befindet sich auf dem Pergament auch ein Ritual zur Herbeirufung eines „Geflügelten Schreckens“. Damit soll eine Art Schlange beschworen werden können, die dann „den einen Befehl“ erwartet. Auch hierfür wird ein Menschenopfer benötigt. Falls wir das alles überleben sollten, werde ich mich eingehender damit befassen.

Brief an Colonel Cotton

Isaac findet in den Räumen des Colonels noch einen Umschlag von einer Alicia Livingstone. Sie bedankt sich in einem Brief im Namen der Penhew-Stiftung für Cottons Dienste am Commonwealth. Auch el Yassif arbeitete für diese Stiftung! Der Umschlag enthält zudem noch Geld für den Kopfschmuck und die Kette. Somit wissen wir nun, dass Cotton in den Besitz der Artefakte gelangt sein muss. Was mit dem Händler Salama geschehen ist, der die Sachen ja eigentlich an el Yassif schicken sollte, ist ungewiss. In Anbetracht des riesigen Blutflecks, den wir in seinem Kontor gefunden haben, steht allerdings zu befürchten, dass auch Salama bereits tot ist.


Interessant ist noch, dass Mrs. Livingstone die New World Industries erwähnt. Dieses Unternehmen hat die Mine in South Dakota betrieben, in der wir mithilfe des Liedes des Wolfes die unheimlichen Heuschreckenwesen bekämpft haben. Während ich dies schreibe, frage ich mich, ob es einen Zusammenhang mit dem Geflügelten Schrecken geben könnte und uns dieses Lied vielleicht auch jetzt helfen könnte. Leider ist von meinen damaligen Mitstreitern niemand dabei, vielleicht sollte ich den anderen das Lied vorsichtshalber beibringen?

Beratung mit Prof. Kafour

Am nächsten Tag suchen wir alle bis auf Arthur Prof. Kafour auf und zeigen ihm das Pergament. Er ist sichtlich geschockt und wir entscheiden uns, ihm von unserer misslichen Lage zu berichten. Er erklärt uns, dass wir nur deshalb noch nicht tot sind, weil unsere Organe lebend benötigt werden. Sind sie erst ins Totenreich gewechselt, werden auch wir endgültig sterben. Die Zeichnungen auf dem Pergament stellen seiner Ansicht nach den mumifizierten Ptah-Priester namens Sa-Ptah dar, der von den vier Söhnen des Horus angeblickt wird.


Weitere Informationen, die er uns noch auf den Weg gibt:

  • Nitocris/Neferati ist vielleicht gar nicht tot, sondern entweder nie gestorben oder bereits wiedererweckt. Sie könnte bereits an der Grabungsstelle sein.
  • Der bereits erwähnte Nefren-Ka aus der 3. Dynastie war ein Hexer und der Begründer der Bruderschaft des dunklen Pharaos.
  • Der Geflügelte Schrecken kann mit dem Pulver des Süleyman bekämpft werden, das uns Kafour mitgibt.

Auch Kafour mahnt uns zur Eile, denn uns bleiben nur noch ein oder zwei Tage, bis das Ritual durchgeführt wird. Er warnt uns, dass die Folgen nicht nur für uns, sondern auch für Ägypten, ja sogar die ganze Welt, fürchterlich sein werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Tatsache, dass das Ritual misslingt, wenn auch nur einer von uns vorher stirbt, eine wichtige Information.


Wir fragen ihn, was wir tun müssen, um unsere Organe wieder an ihren ursprünglichen Platz zu bringen. Auch das muss auf magischem Wege geschehen. Er verspricht uns, dafür zu sorgen, dass uns sofort geholfen wird, wenn wir mit den Kanopenkrügen zu ihm zurückkehren. Mir wird etwas mulmig, wenn ich an die große Entfernung denke, die wir von Abu Simbel bis Alexandria zurücklegen müssen. Despina wird ebenfalls panisch bei dem Gedanken, ihren Magen in einem zerbrechlichen Tongefäß transportieren zu müssen und ersinnt recht abenteuerliche Ideen zum Schutz der Krüge.

Auftritt des Wahren Schwertes

Zurück im Hotel treffen wir auf einen etwas mitgenommen wirkenden Arthur, in dessen Begleitung sich ein älterer Mann befindet. Arthur wollte am Bahnhof die Fahrkarten nach Assuan holen und wurde dabei von einer Gruppe Einheimischer in einen Hinterhalt gelockt. Glücklicherweise kam ihm der mysteriöse Fremde zu Hilfe.


Der Mann stellt sich als Sinan bin Umar vor, er ist der Kamerad von Said, welcher in London im Gefängnis sitzt, und wie dieser ein Mitglied der Wahren Schwerter. Bereits seit London ist er uns gefolgt und konnte Arthur so gerade rechtzeitig beistehen.

Vorbereitungen

Bin Umar wird uns zur Grabungsstelle begleiten und helfen, das Ritual zu verhindern. Er beschafft mir einen Revolver, da ich für den bevorstehenden Kampf doch nicht gänzlich auf mein Wurfgeschick vertrauen möchte. Wir werden es wohl mit recht vielen und mächtigen Gegnern aufnehmen müssen. Bin Umar sagt, falls wir erfolgreich sind, könne er unsere Organe an ihren angestammten Platz zurückbringen, so hätten wir etwas Zeit gewonnen und müssten zurück nach Alexandria.


Ich packe neben der Schusswaffe samt Munition selbstverständlich das Pergament ein sowie das Pulver des Süleyman. Dann verfasse ich noch ein Telegramm an Vitus und informiere ihn über die Geschehnisse. Eine innere Ahnung sagt mir, dass es einen Zusammenhang zwischen all den sonderbaren Geschehnissen gibt, die ihm, Jeevan und mir in der letzten Zeit widerfahren sind.


Was liegt vor uns:

  • Fahrt nach Assuan, dann weiter nach Abu Simbel und zur Grabungsstelle
  • Was müssen wir noch mitnehmen?
  • Vielleicht können wir den Colonel auf unsere Seite bringen? Ich befürchte, er ist zu stur und ignorant, um sich überzeugen zu lassen.
  • Mit wie vielen Gegnern müssen wir rechnen? Wer wird alles vor Ort sein?
  • Welche Kräfte könnte Nitocris haben, falls sie ebenfalls da ist?
  • Wie gehen wir vor, haben wir Zeit für eine richtige Erkundung des Gebietes, bevor wir uns auf einen Kampf einlassen?

Und noch einige moralische Überlegungen:

  • Wie wird sich Bin Umar verhalten, wenn die Zeit knapp wird?
  • Würde er versuchen, uns zu töten, um das Ritual zu verhindern?

... und wäre jemand von uns bereit, sich zu opfern, um die Anderen zu retten?

-- Molybdaen