Music from a Darkened Room

A Soft White Damn hat mich 2019 kalt erwischt. Es stammt aus der Feder von Will Schaar und ist AFAIK im Zuge der /r/NightAtTheOpera Schreibwerkstätten entstanden. Zusammengefasst lässt sich das Szenario auf seinen etwa 17 Seiten so beschreiben:
Mitten im tiefsten Winter führt ein wirrer Notruf die Agenten ins Hinterland von Minnesota. Sind es nur die Wahnvorstellungen eines Mannes, der zu viel gesehen hat, oder gibt es tatsächlich ein dunkles Geheimnis am Ember Wake Lake? Den Schnee schert es einen weichen, weißen Dreck auf wen er fällt ...
ZitatRain is no respecter of persons
the snow doesn't give a soft white
damn Whom it touches
-- I will cultivate within by E.E. Cummings
Was macht nun A Soft White Damn so Besonders?
Zunächst funktionieren Örtlichkeiten, Atmosphäre, NSCs und das unvermeidlich Unnatürliche sehr gut miteinander. Die Stimmung ist grimmig, es ist kalt, die Landschaft unwirtlich. Hinzu kommt eine Kleinstadt, die ihre eigene Dynamik hat, in der man sich mit gewissen Dingen arrangiert hat - von denen viele profitieren. Die Protagonisten der Geschichte sind nicht schwarz/weiß, sie haben ihre Motive, gehen ihrer Arbeit nach und ... machen Dinge, die Kultist/innen eben so machen.
Nicht wirklich viel ist schön in dem Szenario, jedenfalls nicht unter der Oberfläche einer touristisch geprägten Kleinstadt. Die Dilemmata sind fies und zahlreich. Man hat eine Menge Freiheitsgrade, wie man durch die Handlung kommen kann und was man am Ende daraus macht.
A Soft White Damn fängt als Investigativabenteuer an und offenbart dann schnell das faulende Etwas, was unter der Oberfläche sitzt. Für mich eines der Besten Delta Green / Gegenwart Szenarien der letzten Jahre.
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