Es folgt die Fortsetzung des Geschäftsberichtes von Mitzi Weintraub rund um die Nachforschungen über die vermissten Dokumente an der Miskatonic Universität.
Nach einer kurzen Bedenkzeit über die losen Enden, die man verfolgen könnte, entscheiden wir uns dafür, Emilia Courts Büro näher zu untersuchen. Vielleicht ist an der belastenden Aussage dieses zwielichtigen Flinders über ihr angebliches Hexenwerk ja doch etwas dran. Problemlos öffne ich uns die verschlossene Tür und tatsächlich können wir in ihrem Zimmer einige alte chiffrierte Tagebücher entdecken, ebenso ein okkultes Buch über gewisse Salze. Alle Schriften sind nicht besonders wertvoll, trotz deren Alter, also überlasse ich Martha die Bücher. Sie zeigt sich über die Maßen begeistert von diesem Fund und steckt diese in ihre Handtasche. Auf dem Schreibtisch finden wir ein Foto von einem Schäferhund. Auf der Rückseite des Fotos steht "1887". Da Frau Court noch sehr jung aussieht, man aber eigentlich nur Fotos seiner Liebsten auf dem Schreibtisch stehen hat, werden wir misstrauisch. Sollte Flinders recht haben und Court entpuppt sich tatsächlich als eine Hexe, die sich und ihren Hund mittels salziger Substanzen immer wieder verjüngt?
William entscheidet sich dafür, das Foto als Beweis oder Druckmittel oder Trophae mitzunehmen.
Wieder auf dem Flur treffen wir den Studenten Flinders mit einem Umschlag in der Hand. Er will sich um 21.00 Uhr mit uns auf dem Sportplatz treffen, angeblich um Informationen auszutauschen. Nachdem wir einwilligen, entschwindet er über die Treppe nach oben. Unsere alte Bibliothekarin versucht, ihn heimlich zu verfolgen. Da wird sie wie von Geisterhand plötzlich die Treppe herunter gestoßen! Glücklicherweise kommt sie mit nur ein paar blauen Flecken und einer ausgerissenen Haarsträhne davon. Schleichen ist wirklich nicht ihre Stärke.
Wir treten wieder vor das Uni-Gebäude, als ich einen Schatten in Leiters Büro zu sehen glaube. Wir hasten die Treppen hoch, öffnen die Tür und finden dort... nichts. Leiters Büro wurde aufgeräumt und renoviert. Wir hören plötzlich Schritte auf dem Gang und verstecken uns in dem Büro; den Geräuschen ist zu entnehmen, dass Emilia mit ihrem Hund in ihr Büro geht, sich dort fünf Minuten aufhält und anschließend wieder geht. Vermutlich hat sie den Diebstahl ihrer Sachen entdeckt.
Um 21.00 Uhr möchte ich ausnutzen, dass Flinders sich mit William trifft und Flinders Studentenzimmer begutachten. Henry begleitet mich freundlicherweise. Es findet gerade eine Verbindungsparty statt, in deren Trubel wir wohl nicht auffallen. Im ruhigeren dritten Stock kann ich das Türschloss zu Flinders Zimmer knacken. Was für eine Blasphemie erwartet uns! Vor der Tür hängt ein - wie ich mir sicher zu sein glaube - magischer Vorhang, der sich einem feucht um das Gesicht legt und dunkle Spuren hinterlässt. Auf dem Boden ist ein riesiges Pentagramm aufgemalt, in deren Mitte liegt eine Schüssel mit einer ausgerissenen Haarsträhne. An der Seite ist eine geköpfte Katze aufgespannt. Auf Flinders Schreibtisch stapeln sich satanische Dokumente, Schmähschriften gegen Universitätsangestellte, Unterlagen zu schwarzmagischen Themen...
Währenddessen auf dem Sportplatz erwartet statt Flinders eine zornige Emilia Court unsere drei Mitstreiter. Sie verlangt ihr Buch über Salze und das Bild zurück. Nachdem William sich anfänglich sträubt, diese herauszugeben, wirkt Court ein paar sehr überzeugende Zaubersprüche, so dass Martha sich eilig auf dem Weg macht, das Buch aus ihrem Geheimversteck zu holen. Flinders hat uns offensichtlich gegeneinander ausgespielt.
Szenenwechsel. Statt auf dem Sportplatz erscheint Flinders in der Tür zu seinem Studentenzimmer. Ich bin mir wegen des magischen Vorhangs todsicher, dass er ein böser Hexer ist, und feuere meine antike Handfeuerwaffe ab, bevor er einen Spruch wirken kann oder so. Ein Glückstreffer, Flinders ist sofort tot. In der Hand hält er den Ledereinband mit den Schriften zur Hexenverbrennung in Salem. Die gesuchten Papiere! Eilig machen wir uns auf dem Weg zum Sportplatz, um unseren Mitstreitern die gute Nachricht zu verkünden.
Dort treffen wir auf Rose und Martha, die Courts Buch geholt hat. Nach Diskussionen, wer welches Buch bekommen soll oder stattdessen lieber eine Kugel, einigen wir uns darauf, Court ihre Sachen zurückzugeben und darauf zu vertrauen, dass sie uns anschließend nicht unverzüglich umbringt. Glücklicherweise bewahrheitet sich unsere Vermutung und wir dürfen noch ein wenig länger leben.
Während wir auf dem Sportfeld zusammen stehen, bemerken wir einen seltsamen Geruch. Um das Buch mit den Hexenprozessen, das Martha in der Zwischenzeit an sich genommen hatte, entwickelt sich Rauch. Immer mehr Rauch, aus dem sich schließlich eine Figur formt... eine Bestie... Court rät uns, die Beine in die Hand zu nehmen, und so machen wir es auch. Auf der Flucht nehmen wir hinter uns einen Lichtblitz und einen ohrenbetäubenden Knall wahr, zahllose winzige Leuchtpartikel schweben herunter und verglimmen.
Court erscheint am nächsten Tag nicht zur Arbeit und danach auch nicht wieder. An der Stelle, an der das Buch auf dem Sportplatz lag, findet sich nur noch eine verkohlte Fläche im Gras.
Fazit:
Mein Geld habe ich erhalten, obwohl wir das Buch nicht zurückbringen konnten. Gewinn von 50$ für drei Tage Arbeit. Unkosten: eine neue Taschenlampe, eine Patrone.
-- Pea