Ein Midgard-Abenteuer aus dem Jahr 1993.
Göttliches Spiel ist ein großer Brocken, so viel vorweg. Auf über 100 Seiten wird den Spielern ein Reiseabenteuer serviert, welches sie hoch in den weiten Norden von Midgard führt. Dabei bietet es ziemlich viel Abwechslung, von dem klassisches Dungeon Crawl hin zu einer wilden Verfolgungsjagd mit Miniaturenspiel. Die Schauplätze sind gut, stellenweise etwas phantastisch (Stichwort Kloster der Großen Krähe), aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich nach oben getrieben, so dass am Ende tatsächlich buchstäblich der Himmel (nun gut, die Höhle) über den Köpfen der Charaktere zusammenbricht. Und ganz zum Schluss, wenn alle bereits mit dem EP notieren beginnen wollen, geschieht noch einmal ein etwas Unvorhergesehenes – was will man mehr?
Göttliches Spiel hat ziemlich gut funktioniert, gerade die dramatischen Szenen, bei denen den Helden alles um die Ohren fliegt, lassen an Spannung nichts zu wünschen übrig. Das am Ende die Erkenntnis steht, als Sterbliche doch vielleicht nur ein Spielball der Götter gewesen zu sein, kann bei manchen Spielern durchaus für etwas Frust sorgen. Hier sollte man als Spielleiter ein wenig Gnade walten lassen – würde ich das nächste Mal vermutlich tun wollen.